Unter der Führung unserer Gartenexpertin und Buchautorin Mariagrazia Dammicco (Die geheimen Gärten von Venedig) und Begleitung von Dr. Ursula Prügger tauchen Sie ein in diese faszinierende Welt, die Venedig-Besuchern ansonsten verborgen bleibt.

Seit Jahrhunderten sind zauberhafte, verborgene Grünflächen Teil der urbanistischen und architektonischen Struktur der Stadt: Oasen der Stille, kleine Eden inmitten des Labyrinths von Gässchen und Kanälen – ihrer gibt es mehr als fünfhundert. Oft sind sie winzig und vielfach hinter hohen Mauern versteckt. Manche können nur von einem Kanal aus erahnt werden. Die historischen Gärten in Venedig sind als Kulturgut zu werten, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Diese Monumente lebender Materie haben für die Stadt dieselbe Bedeutung wie ihre Gemälde, Skulpturen, Kirchen und Paläste. Jeder Garten spiegelt wider den Geschmack, die Kultur, das ästhetische Empfinden seiner Eigentümer oder derer, die die Gärten in ihrer Epoche geschaffen haben. Dahinter steckt häufig eine Geschichte, Philosophie oder Symbolik. Das Besondere der Venezianischen Gärten ist ihre Umgebung – das salzige Wasser. Kleine, in der Lagune schwimmende Ziegel oder Beete aus Erde wurden auf sehr engem Raum von Menschen angelegt und mühsam dem salzigen Element entrissen. So verfügt jeder Hortus über sein eigenes Mikroklima und Mini-Ökosystem, das von seinen Eigentümern und deren Liebe zu Pflanzen am Leben erhalten wird. Die Gärten von Venedig wachsen im Einklang mit der Anziehungskraft des Mondes und dem Wechsel zwischen Ebbe und Flut. Der Wert dieser Orte liegt in ihrer Zerbrechlichkeit, Teil der höchsteigenen Zerbrechlichkeit von Venedig selbst.